824

Die älteste bekannte Urkunde von Lommis, stammt aus dem Jahr 824 nach Christus. Zu jener Zeit war der Thurgau fränkisch und umfasste ein weit grösseres Gebiet als heute, nämlich die ganze Nordostschweiz.

Wer Dorfgeschichte schreibt, tut gut daran, seinen Blick auf die grösseren Zusammenhänge zu richten. Zu Recht wird von der Wissenschaft angenommen, dass unser Gebiet schon zur Jungsteinzeit besiedelt war, dass später die keltischen Helvetier hier beheimatet waren und dann die Römer einzogen, bis sie um 500 nach Christus von den Alemannen verjagt wurden. Die Alemannen brachten die Dreifelderwirtschaft, rodeten den Wald und trieben Viehzucht. Sie verbreiteten auch weitgehend das Christentum. Die Alemannen gerieten allerdings um etwa 536 unter die Herrschaft des germanischen Stammes der Franken, doch durften sie ihr Herzogtum weiterführen. Um 610 erreichten irische Mönche unsere Gegend. Der Thurgau kam 746 unter direkte fränkische Verwaltung. In einer St. Galler Urkunde erschien der Kanton erstmals im Jahr 744, in welchen auch die engere Geschichtsschreibung beginnt. 

 

Wenn von den ersten Urkunden unserer Ortsgemeinden die Rede ist, dann sind diese in einer Zeit von 25 bis 35 Jahren vor der Bildung der mit den heutigen Kantonsgrenzen praktisch identischen Landgrafschaft Thurgau um 861 in Einklang zu bringen. Die Urkunde Lommis zeugt von einer Verpfändung der Güter ans Kloster St. Gallen. Lommis soll seinen Namen vom Ort des „geschlagenen Laubwaldes“ (Loupmeissa) bekommen haben. Besondere Ereignisse beschreiben die ältesten Dokumente nicht, ausser dass sie auf die damalige wirtschaftliche Bedeutung der Klöster hinweisen.

861

1214

Der Glaube hat bei den Bürgern von jeher eine wichtige Rolle gespielt. Als praktische einzige alte Baute ist die katholische Kirche geblieben. Die spätgotische Kirche von Lommis wird erstmals 1214 erwähnt. Ihr Staffelturm mit Findlingen des Rheingletschers entstand 1498 unter der Hand geschickter Baumeister.

Die Bevölkerung der Ortsgemeinden hat sich in den letzten Generationen stark bemüht, bessere Erträge zu erwirtschaften. Dies gilt für Landwirtschaft und Gewerbe, welche bis heute ihre grosse Bedeutung behalten haben. Am weitesten lässt sich der Rebbau zurückverfolgen. Über die Weingewinnung kann in Urkunden des 13. Jahrhunderts, also zur Zeit der Gründung der Eidgenossenschaft nachgelesen werden. Wenige Jahre vor der letzten Jahrhundertwende musste der Weinbau wegen der Schädlinge aufgegeben werden. Gegenwärtig befassen sich wieder Einige mit der Neuanpflanzung von Reben.

13. Jahrhundert

1615

Die Existenz des Schlosses in Lommis dürfte indessen auf alte Herrschaften – allerdings nicht übergeordneter Bedeutung – hinweisen. Die Bevölkerung hatte unter dem Diktat der Herren zu arbeiten und Zinsen abzuliefern. Das System der Volkswirtschaft muss sich weitgehend nach den Kenntnissen gerichtet haben, welche die Alemannen gebracht hatten. Der Weinbau ist dabei bedeutend gewesen, wenn man in Betracht zieht, dass die Talschaften damals weitgehend aus Moor und Sumpf bestanden. Zu erwähnen sind die einschlägigen Orts- und Flurbezeichnungen wie Weingarten, Weinberg, aber auch die Dokumente hauptsächlich aus dem Kloster Fischingen über Weinlieferungen. Die älteste auf dem Gemeindegebiet bekannte Mühle ist jene von Lommis. Sie wird 1615 in einem Lehensvertrag erwähnt. Die ehemalige Mühle und Sägerei, die 1721 unten ans Dorf verlegt wurde, wird heute als Landwirtschaftsbetrieb bewirtschaftet. Als Mühle scheint sie ihre grosse Zeit während des dreissigjährigen Krieges erlebt zu haben, als Lommis einer der acht Quartierhauptorte war, aber auch in den folgenden Jahren muss sie rentiert haben.

An die grosse Welt wurde Lommis relativ früh angeschlossen. Noch zur Zeit der Kantonalpost erhielt beispielsweise Lommis 1845 die erste Postablage und schon 1895 das erste Dorftelefon, 1896 sodann erfolgte der Anschluss an den öffentlichen Verkehr, kursierte doch damals die erste Postkutsche auf der Strecke Matzingen – Affeltrangen. Der Strassenausbau erfolgte in den letzten 120 Jahren indem etwa um 1860 die Strasse nach Wängi erstellt wurde, die übergeordneten Strassen nach dem Zeiten Weltkrieg geteert und auch die Gemeindestrassen staubfrei gemacht wurden. 

19. Jahrhundert

20. Jahrhundert

Als Zeugen des Getreideanbaus stehen die Mühlen, deren Bedeutung in der heutigen Zeit fast auf Null abgesunken ist. Mehr Gewicht gewann in den letzten Jahren die Milchwirtschaft, befinden sich doch auf dem Gebiet der Politischen Gemeinde immerhin noch eine Käserei. Den Grundstein für eine erfolgreiche Milchwirtschaft legten die Lommiser Ende des Ersten Weltkrieges mit der Melioration. Sechzig Jahre zuvor war der Flusslauf der Lauche korrigiert und Kanäle für den besseren Wasserabfluss gezogen worden. Die Melioration erstickte die Torfgewinnung und reduzierte die Strohernte erheblich.

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